Das Werkstattprinzip

Was ist das Werkstattprinzip?

Der Begriff Kunstwerkstatt ist sowohl als Ort gemeint, aber auch als ein Prinzip der Herangehensweise zu sehen. Die Atmosphäre wird geprägt durch viele unterschiedliche Materialien und Werkzeuge, die eine große gestalterische Vielfalt zulassen. Verschiedene Papiersorten, Farben, Kleber, Schneidwerkzeug, Drähte, Wolle und viele weitere Materialien stehen sortiert bereit und fordern den Nutzer zu Selbsttätigkeit und Selbstständigkeit heraus. Das Prinzip der Kunstwerkstatt ist prozessorientiert, das heißt die selbstgesteuerte Planung und Umsetzung/Entwicklung steht im Vordergrund. Vgl.: Adelheid Sievert, Artikel „Kunstwerkstatt“, Die Grundschulzeitschrift 118

Warum braucht es eine Kunstwerkstatt?

Unsere Umwelt bietet in unserer digitalisierten Welt nicht mehr viele Gelegenheiten und Herausforderungen zum eigenständigen „Machen“ und Gestalten. Auf Knopfdruck bekommen wir für alles eine Anleitung oder bekommen es im Video sogar vorgemacht. Für eine ausgeglichene und vielseitige geistige Entwicklung und für eine gesunde Balance im Leben benötigen wir jedoch mehr Handlungsspielräume. Wir müssen Erfahrungen sammeln, anhand von Dingen, die wir selbst „in die Hand“ nehmen. Das körperliche Greifen und Han(d)tieren bildet die Voraussetzung für das Begreifen und Verstehen. Dabei steht nicht das Endprodukt im Vordergrund, sondern die aktive selbstbestimmte Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit. Vgl.: Adelheid Sievert, Artikel „Kunstwerkstatt“, Die Grundschulzeitschrift 118

Wie funktioniert eine Kunstwerkstatt?

Das Material in einer Kunstwerkstatt ist für alle Teilnehmer frei zugängig, sortiert in Regalen und Schränken. Jeder lässt sich individuell davon inspirieren, sucht sich die gewünschten Materialien zusammen und nimmt sie mit an seinen Arbeitsplatz. Nach Beendigung des Vorhabens oder nach Ablauf der Kurszeit säubert jeder seine Werkzeuge und bringt die Materialien wieder an seinen Platz zurück.

In der Kunstwerkstatt gibt es keine zeitliche Vorgabe. Jeder arbeitet in seinem Rhythmus und in seiner Schwierigkeitsstufe.